Transactiva: Willkommen bei ProTec Ingredia!
Transactiva: Willkommen bei ProTec Ingredia!
Wir freuen uns sehr, einen neuen Lieferanten für innovative und nachhaltige Wirkstoffe in unserem Portfolio begrüßen zu können: Transactiva ist ein italienisches Forschungsunternehmen, das sich auf die Entwicklung und Herstellung von komplexen pharmazeutischen und bioaktiven Molekülen spezialisiert hat.
Doch von vorn: Im Dezember letzten Jahres haben wir zum Start unserer Zusammenarbeit unseren neuen Partner Transactiva in Italien besucht. Dort konnten wir all das, was wir bisher nur von Dokumentationen, Meetings und Emails kannten, mit eigenen Augen vor Ort ansehen. Und genau dorthin nehmen wir euch nun in diesem Blogpost mit.
Wie schön Triest ist
Im Winter nach Italien zu reisen ist eine wundervolle Idee: Selbst im Norden Italiens scheint die Sonne öfter als bei uns, ein Blick auf das Meer macht außerdem immer glücklich. Als wir in Triest angekommen sind, staunten wir über die Schönheit der Stadt. Der prachtvolle Platz der Einheit öffnet sich direkt aufs Meer und lädt zu einem kleinen Spaziergang am Ufer und in der Altstadt ein. Triest gilt schon lange als Stadt der Literatur, berühmte Schriftsteller wie James Joyce hielten sich hier auf. Heute gilt Triest als einer der wichtigsten Forschungsstandorte Europas – wie passend für unser Vorhaben hier.
Wie Transactiva entstanden ist
Am nächsten Morgen ging es direkt nach Udine, eine etwa 60km von Triest entfernte kleine Stadt. In den Außenbezirken liegt das europäische Forschungszentrum Friuli Innovazione, in dem auch Transactiva zu finden ist. Herzlich werden wir dort vom Team empfangen.
Gegründet wurde Transactiva bereits 2001 von Geschäftsführer Bruno Bembi, Arzt und Experte für seltene Krankheiten und Stoffwechselerkrankungen. Als Kindergenetiker und Spezialist für die Therapie mit Proteinen entwickelte er ein innovatives biotechnologisches Verfahren, um die benötigten komplexen Wirkstoffe herzustellen: Dabei werden Pflanzen als natürliche Bioreaktoren genutzt. Die Synthese von Proteinen durch die Pflanzen ermöglicht die Produktion von ‚grünen‘ Wirkstoffen mit exakt definierter Zusammensetzung und hoher Wirksamkeit. Zusammen mit zwei Kollegen, die Wissen und Erfahrung in den Bereichen der Molekularbiologie und der Gentechnologie mitbrachten, baute er das dafür benötigte Plant Molecular Farming auf (dazu gleich mehr weiter unten).
Vor einigen Jahren kam Bruno auf die Idee, solche Wirkstoffe auch bei Hautproblemen einzusetzen. Er beschäftigte sich u.a. intensiv mit Alternativen zu topisch aufgetragenem Kortison, das die Haut auf Dauer leider schädigen kann. Seine Forschungsergebnisse zeigten, dass spezielle pflanzliche Proteine auch bei Dermatitis oder Akne hilfreich sein können. Seit 2022 entwickelt Transactiva nun maßgeschneiderte kosmetische Wirkstoffe für die Hautpflege.
Wie das Plant Molecular Farming funktioniert
Bei unserem Rundgang durch das Gebäude durften wir auch ins Herz von Transactiva blicken. In den geschützten Räumlichkeiten wachsen die Pflanzen für das weiter oben bereits erwähnte Plant Molecular Farming. Dort herrschen kontrollierte Bedingungen, Pestizide werden für den Anbau deswegen nicht benötigt.
Das Vertical Farming in den Innenräumen beginnt mit dem Keimen der winzigen Samen der australischen Tabakpflanze N. benthamiana. Die in Australien beheimatete Pflanze gilt als Heilpflanze und wird in der Forschung als Modellorganismus verwendet.
Die Setzlinge werden mit LED-Leuchten bestrahlt (daher die pinkfarbene Lichtsituation auf dem Foto oben), um für optimale Wachstumsbedingungen zu sorgen. Auf in Nährlösung getränkten Schwämmchen wachsen die Pflanzen dann einige Wochen - auf Erde wird wegen potentieller Keime verzichtet.
Sind die Blätter der Pflanzen groß genug, werden diese mit einem ausgewählten Bakterium (Agrobacterium tumefaciens, dem Goldstandard in der Wissenschaft) „infiziert“. Das Bakterium trägt eine spezifische DNA-Sequenz in sich, die auf die Blätter der Pflanzen übertragen wird, woraufhin diese die Produktion des gewünschten Proteins starten. Da die Transformation nur transient ist, wird die Pflanze nicht systemisch beeinträchtigt.
Wie LenEasy® hergestellt wird
Nun kommen wir dem Kosmetikwirkstoff langsam näher: Die die Proteine ausbildenden Blätter der australischen Tabakpflanzen N. benthamiana werden zunächst in einem Mazerat extrahiert. Nach der anschließenden Aufreinigung und Filtration der Biomasse werden die Proteine nach Größe selektiert und konzentriert. Mittels Chromatographien können die verschieden großen Proteinfragmente voneinander getrennt werden.
Abgeschlossen wird der Prozess mit einer aufwändigen Qualitätskontrolle und Rückstandsanalyse. Um den flüssigen Wirkstoff haltbar zu machen, werden noch Konservierungsstoffe zugegeben.
Die Molekularbiologin Dr. Caterina Deganutti (oben auf dem Foto) erläuterte uns detailliert, wie die spezifische Aktivität des Polypeptids LenEasy® die Entzündungsreaktion der Haut in außergewöhnlich kurzer Zeit moduliert. Der wie ein beruhigender Antikörper in der Haut wirkende Inhaltsstoff ist von Cosmos bestätigt und non-GMO.
Wie Transactiva bei der Entwicklung eines Wirkstoffs vorgeht
Am Ende unseres Rundgangs wollten wir wissen, wie eine Produktentwicklung grundsätzlich bei Transactiva abläuft. Ausgangspunkt ist immer ein Problem (in unserem Fall ein Hautproblem), für das dann ein entsprechendes Zielprotein ermittelt und mit Hilfe der pflanzlichen Bioreaktoren produziert wird.
Die Wirksamkeit wird dabei mit wissenschaftlichen Studien belegt. Da die Recherchen und Forschungen aufwändig sind, dauert es über ein Jahr, bis die Entwicklung jeweils abgeschlossen ist. Für Transactiva stehen die Wirksamkeit und Sicherheit des Wirkstoffs immer im Vordergrund: Vor der Lancierung eines Wirkstoffs werden zahlreiche In vitro- und In vivo-Studien durchgeführt.
In Zukunft können wir uns also auf weitere innovative Wirkstoffe von Transactiva freuen, die Natur, Biotechnologie, Sicherheit, höchste Forschungsstandards und Wirksamkeit miteinander verbinden.
Auf eine gute Zusammenarbeit
Selbstverständlich haben wir Italien nicht verlassen, ohne bei der gemeinsamen Mittagspause mit dem gesamten Team eine köstliche Pizza zu essen. Zum Abschluss unseres Besuchs ging es dann mit Bruno und Caterina noch in eine Trattoria zu einem typisch italienischen Abendessen. Bis bald und auf eine gute Zusammenarbeit!
Gern stellen wir Ihnen den Kosmetikwirkstoff LenEasy® und seine Wirkung detailliert vor. Auf unserer Seite 'Produkt-Highlights' finden Sie erste Informationen dazu.
Über diesen Beitrag
Unsere Senior Sales Managerin Birgit Gertchen-Ohligschläger sowie Marktanalystin und Trendscout Julia Keith waren Ende letzten Jahres zu Gast bei unserem neuen Lieferanten Transactiva. Sie waren nicht nur von der norditalienischen Stadt Triest, sondern auch von dem Forschungsgeist der Mitarbeiter von Transactiva begeistert. Was es bei Transactiva vor Ort alles zu entdecken gab, gibt es hier zu lesen.