Fünf Beauty-Trends aus Tokio
Tokio ist eine meiner liebsten Großstädte. Im Oktober konnte ich der Metropole endlich wieder einen Besuch abstatten, um dort auf Beautyjagd zu gehen. Gleich gegenüber von meinem Hotel befand sich ein Drogeriemarkt, den ich ganz schön oft aufgesucht habe – auch abends nach dem Essen war er noch geöffnet, wie praktisch! Doch auch in den neu entstandenen Shoppingmalls in Shibuya oder Roppongi konnte ich erfolgreich auf Trendsuche gehen und den japanischen Kosmetikmarkt erkunden. Was es alles neu in Tokyo zu entdecken gab, gibt es hier gleich in meinem Blogpost zu lesen.
Naturkosmetik bei Cosme Kitchen
Die beste Anlaufstelle für Naturkosmetik in Japan ist die Einzelhandelskette Cosme Kitchen. Sie wurde 2004 gegründet und ist mit über 70 Filialen in Japan vertreten. Dort gibt es eine große Auswahl an (meist zertifizierter) Naturkosmetik für die Gesichts- und Körperpflege, Haarpflege und -styling sowie die Babypflege. Neben japanischen Marken findet man dort auch westliche Marken wie Weleda oder Martina Gebhardt. Besonders interessant finde ich die Eigenmarken F Organics, Celvoke und Snidel. Was ich mir bei Cosme Kitchen gekauft habe? Die Deep Moisture Milk von F Organics, die Gesichtsemulsion ist ein Bestseller bei Cosme Kitchen. Selbstverständlich gibt es auch einen Cosme Kitchen-Onlineshop.
Kosmetik aus Korea und China
Die Beauty-Abteilungen der japanischen Kaufhäuser Loft oder Hands sowie des stylishen Drogeriemarkts Ainz&Tulpe sind für ihre trendigen Nischenmarken bekannt, die vor allem junge Leute anziehen. Bei meinen Store Checks in Tokio fiel mir auf, dass in diesen Geschäften viele der neu eingelisteten pflegenden und dekorativen Kosmetikmarken aus Korea kommen. Der koreanische Amore Pacific-Konzern belegte bei Loft sogar eine größere Sonderfläche, um gleich mehrere seiner der Marken vorzustellen. Japan ist neben China und den USA das wichtigste Exportland für K-Beauty. Selbst bei Cosme Kitchen sind koreanische naturnahe Marken wie Femmue und VT Naturals erhältlich.
Spannend fand ich außerdem, dass mittlerweile auch C-Beauty (Kosmetik aus China) auf dem japanischen Markt Fuß fasst. Vorreiter sind dabei dekorative Kosmetikmarken für junge Frauen im unteren Mittelpreissegment, z.B. Judydoll oder Perfect Diary.
Trendwirkstoffe: Exosome und EGF
Zwei Wirkstoffe sind mir in Japan bei meinen Trendrecherchen besonders oft begegnet. Sie wurden durch invasive Treatments in Schönheitskliniken und Kosmetikstudios bekannt gemacht: Exosome und EGF. Mittlerweile finden sie sich häufig auch in Kosmetikprodukten für die Anwendung zu Hause.
Insbesondere Tuchmasken mit Exosomen erfreuen sich in Japan gerade großer Beliebtheit. Exosome sind kleine Vesikel, die von verschiedenen Zelltypen produziert werden und Botenstoffe für die interzelluläre Kommunikation enthalten. Sie beeinflussen Alterungsprozesse, Entzündungsreaktionen, das Immunsystem und die Regeneration der Haut.
EGF habe ich oft in japanischen Seren entdeckt. Die Abkürzung steht für den Begriff „Epidermal Growth Factor“, also epidermaler Wachstumsfaktor. Diese speziellen Proteine beschleunigen die hauteigene Zellerneuerung und die Regeneration der Haut.
Eine gelungene Online-Offline-Verbindung
1999 ging die Website cosme.net in Japan an den Start und wurde schnell in ganz Asien und darüber hinaus populär. Wer sich über japanische Kosmetik informieren wollte, fand auf der Website unzählige Reviews, die von einer großen Beauty Community verfasst wurden. Zwei Mal jährlich werden bis heute die renommierten und einflussreichen Cosme-Awards verliehen. Im zugehörigen Onlineshop kann man ein umfangreiches Sortiment an japanischen, asiatischen und westlichen Massen- und Premiummarken direkt kaufen.
Vor etwa zehn Jahren wurde dann der erste stationäre @cosme-Laden in Tokio eröffnet. Ich habe auf meiner Trendjagd in Tokio den Flagshipstore gegenüber der Bahnstation Harajuku aufgesucht: Direkt im Eingangsbereich des mehrstöckigen Ladens steht der Best Cosmetic Award Tower, in dem alle Produkte gezeigt werden, die über die letzten Jahre hinweg mit einem Cosme-Award ausgezeichnet wurden. Außerdem kann man im Laden in der Weekly Ranking-Ecke die beliebtesten Produkte der Website entdecken, ebenso wie die Verkaufshits im Ladengeschäft vor Ort. So kann man sich schnell einen Überblick über trendy Produkte in Japan verschaffen – online und offline.
Neue Shiseido-Marke: Baum
Der Shiseido-Konzern hat vor fünf Jahren eine neue Kosmetikmarke lanciert: Die Marke mit dem deutschen Namen Baum wurde vom in Japan sehr populären Waldbaden-Trend inspiriert. Die Gesichtspflege-Produkte sind in einem Rahmen aus Holz verpackt, in den das Refill eingesetzt werden kann. Die in den naturnahen Formulierungen enthaltenen Wirkstoffe stammen vor allem von Bäumen. Die Körperpflege wirkt aromatherapeutisch, die Duftkompositionen heißen beispielsweise Symphony of Trees oder Woodland Winds. Verkauft werden die Baum-Produkte ausschließlich in den eigenen Shops, die erholsame Oasen inmitten der Shoppingmalls bilden.
Bis zum nächsten Blogpost!
Unsere Marktanalystin und Trendscout Julia Keith war im Oktober 2024 in Tokio unterwegs. Auf der Suche nach neuen Beauty-Trends besuchte sie trendige Shopping Malls, unzählige Geschäfte und probierte selbstverständlich auch jede Menge Produkte vor Ort aus. Wo Julia war und was sie entdeckte, gibt es hier zu lesen.